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Ruth Schloss – eine Künstlerin der Menschlichkeit, Gerechtigkeit und Vision
Ruth Schloss (1922–2013) war eine der prominentesten und einflussreichsten Künstlerinnen der israelischen Kunst. Im Laufe ihrer beeindruckenden künstlerischen Karriere, die über sieben Jahrzehnte dauerte, schuf sie eine einzigartige Bildsprache, die den Menschen in den Mittelpunkt stellte. Ihre von außergewöhnlicher Sensibilität geprägten Arbeiten befassten sich mit Fragen der sozialen Gerechtigkeit, der Gleichheit und dem Schutz der Schwachen und schafften es so, Herzen zu berühren und ihre Kunst relevant und universell zu machen.
Eine Lebensart, die zur Kunst wurde
Schloss wurde in Nürnberg, Deutschland, in eine wohlhabende und assimilierte Familie geboren. Bereits in ihrer Kindheit zeigte sich ihre Affinität zur Kunst und im Alter von 15 Jahren, als sie in das Land Israel auswanderte, entwickelte sie ihr Talent weiter. Sie studierte in der Abteilung für Grafikdesign bei „Bezalel“ (1938-1942) und schloss sich der „Hashomer HaTsair“-Bewegung an, die ihr sozialistisches und humanistisches Weltbild prägte.
Während ihrer Jahre im Kibbuz Marhavia und dann in Lahav Hashan spiegelten ihre ersten Werke ihr Leben im Kollektiv wider: einfache und scharfsinnige Zeichnungen, die das tägliche Leben, die Kibbuzlandschaften und die Kämpfe beschrieben, die ein wesentlicher Bestandteil des Lebens der Siedler waren.
Kunst als Werkzeug zur Erforschung der Realität
Schloss blieb während ihrer gesamten Karriere dem figurativen Stil treu, und der Mensch stand stets im Mittelpunkt ihrer Arbeit. In ihren Werken, die oft schmerzhafte Themen wie Armut, Flüchtlinge, Krieg und Entbehrungen thematisierten, konnte sie einfühlsam die Notlage der Schwachen und Ausgegrenzten in der Gesellschaft beschreiben – Frauen, Kinder, ältere Menschen, Flüchtlinge und sogar Tiere.
Nachdem sie den Kibbuz aufgrund politischer Meinungsverschiedenheiten verlassen hatte, ließ sich Schloss in Kfar Shmariahu nieder und begann, ihre Arbeit in neue Richtungen zu entwickeln. Sie illustrierte weiterhin Bücher und arbeitete als Zeitungsillustratorin, konzentrierte sich jedoch nach und nach auf die Malerei und die Moderation von Ausstellungen.
Ein Werk zwischen Realismus und Expressionismus
Als sie in ihren späteren Jahren dazu überging, mit Acrylfarben auf Leinwand zu malen, wurde ihr Stil ausdrucksvoller, behielt aber dennoch die humanen Prinzipien bei, die sie von Anfang an geleitet hatten. In ihren großen Gemälden aus dieser Zeit sind Figuren von alten Männern, Häftlingen und Tieren zu sehen, die allesamt Schmerz, Kraft und tiefe Menschlichkeit ausstrahlen.
Künstlerisches und moralisches Erbe
Ruth Schloss war nicht nur Künstlerin, sondern auch eine moralische Figur, die Kunst mit einer sozialen Vision verband. Ihre Werke wurden in vielen Museen und Ausstellungen ausgestellt, darunter Retrospektivausstellungen im Herzliya Museum of Art (1991) und im Art Shelter in Ein Harod (2006). Im Jahr 2008 wurde über sie ein Dokumentarfilm mit dem Titel „Paint Against the Current“ produziert, der ihren Beitrag als Künstlerin hervorhebt, die aus einer festen Haltung gegenüber den Herausforderungen ihrer Zeit lebte und schuf.
Das Erbe fortführen
Ruth Schloss hinterließ ein spannendes und kraftvolles Werk, das Künstler und Kunstliebhaber bis heute inspiriert. Ihre Werke sprechen von Schmerz und Ungerechtigkeit, aber auch von Hoffnung und Menschlichkeit. In unserer Galerie sind wir stolz darauf, ihre Werke zu präsentieren und ihre visuellen Geschichten der nächsten Generation näher zu bringen.
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